825 Jahre Wernborn

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Geschichte

Ein ordentlicher Bischof bescherte Wernborn die 800-Jahr-Feier

In der Nähe des Dorfs wurde vor einigen Jahren eine Axt gefunden. Sie gehörte wahrscheinlich einem Rottenführer der sich mit den Seinen in der Gegend zum Jagen und Sammeln niedergelassen hatte. Auch Hügelgräber aus der Hallstattzeit, 1000 bis 500 vor Christus, sind nachgewiesen.

Als Barbarossa und seine staufischen Vor- und Nachfahren durch die Lande zogen und sich in der Wetterau etabliert hatten, wurde das Dorf zur Trutzburg gegen die wilden Horden aus dem Süden ausgebaut. Mit dem Ende der Stauferzeit versank das Dorf in der Bedeutungslosigkeit.

Wernborn lag immer am Rand der Besitztümer. Viel zu holen gab es hier nicht, der Boden war noch nie besonders fruchtbar. Die Herren der Wernborner wechselten alle paar Jahre. Das Dorf wurde vielfach verkauft, verpfändet, wechselte bei Erbstreitigkeiten den Besitzer. „Ich bin kein Historiker, ich könnte nicht alles rekonstruieren“, so der Autor des „Wernborner Buches Joachim Bierwirth.

Viel intensiver kümmert sich das Buch um die jüngsten 200 Jahre Dorfgeschichte. Das ist vor allem dem Arbeitskreis „Wernborner Buch“ zu verdanken.  Eineinhalb Jahre haben sich Alte und Junge, Neubürger und Alteingesessene in die Vergangenheit ihrer Heimat vertieft. Manche haben richtig Blut geleckt. Geschichte von unten aus der Sicht der einfachen Menschen wird erzählt. Da wurde bis ins Kleinste die Historie einiger alter Häuser rekonstruiert Akribisch haben Mitglieder des Arbeitskreises Flurnamen gesammelt Mit der Vergangenheit der Vereine und des Wernborner Gewerbes setzten sie sich auseinander. Bierwirth: „Manchmal musste ich sagen, jetzt ist Schluss, jetzt wird nicht weiter gebohrt".

Und wie sieht das Puzzlebild von Wernborn nun aus? „Es war immer ein bitterarmes Dorf", resümiert Bierwirth. Ausgenommen haben die Herren die Bauern. Im Dorf hat es öfters rumort. Doch zu Aufstanden ist es nicht gekommen: „Die Leute waren immer obrigkeitstreu." Als zum Beispiel 1848 in Deutschland revolutioniert wurde, hatten die Wernborner nichts Besseres zu tun, als nach Kransberg zu rennen und ihren Pfarrer vor Aufständischen zu schützen.

Viele kehrten dem Dorf den Rücken. Im 18. Jahrhundert wanderten viele nach Polen, Russland oder Ungarn aus. Im 19. Jahrhundert zog es viele nach Amerika. Andere zogen durch die Lande und suchten ihr Glück als fahrende Sänger. Die miesen Lebensbedingungen waren wohl auch dafür verantwortlich, dass in den Gastwirtschaften immer in rauen Mengen gebechert wurde: „Das kann man an alten Rechnungen nachweisen."

Um die Erforschung der dunklen Zeiten deutscher Vergangenheit die Nazi-Zeit hat sich Bierwirth nicht gedrückt „Ich habe gebohrt, doch die Leute waren sehr zurückhaltend."

Natürlich gab es Nazis in dem Ort. Aber die meisten Bürger hielten nicht viel von den Braunen. Bierwirth hat die Wahlergebnisse analysiert „Die Wernborner sind katholisch, deshalb haben sie bis in die 30er Jahre nicht NSDAP, sondern die konservative Zentrumspartei gewählt"

(Frank-Thomas Wenzel)

27.01.2012
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